ASTHMA
Dr. med. A. Kürten, Leitender Arzt Zentrums für TCIM
Asthma kann mit Methoden der Trad. Chin. und Integrativen Medizin gut behandelt werden. Die Vorghensweise ist komplex und wird meist alternativ zur Schulmedizin angewandt. Am Weltasthmatag 2006 am 3.5.2006 hat das Zentrum f. Traditionelle Chinesische u. Integrative Medizin in Berlin die wichtigsten Punkte in der Behandlung von Asthma mit Techniken der Chin. und Integra. Medizin zusammengetragen und in Form eines „Artikels „im Teil 1 dieser Seite zusammengestellt. Eine ältere Version Artikels ist als PDF mit Bildern hier zu finden. Die Liste „der im Zentrum behandelbaren Krankheiten“ zeigt Ihnen dort die Behandlungsoptionen der TCIM bei den verschiedenen Erkrankungen.
Im Teil 2 dieser Seite finden Sie eine Aufstellung der wichtiger Beschwerdebilder aus Sicht der TCM, bei denen das Symptom Asthma auftritt. Die Bilder dazu finden Sie unter www.tcm-ausstellung.de/asthma/. Da finden Sie die Liste der Akupunkturareale mit der besten Winkungen bei Asthma und jeweils eines ist besonders ausführlich beschrieben.
Besonders wichtig ist die Regel: Erst die Diagnose dann die Behandlung.
Ihr Dr. med. Achim Kürten
BEHANDLUNG VON ASTHMA UND ALLERGIEN AUS SICHT DER TRADITIONELLEN CHINESISCHEN MEDIZIN (TCM)
TCIM behandelt nicht das Symptom bzw. das einzelne Beschwerdebild, sondern stattdessen den Menschen als ganzheitliches Individuum und alle vorhandene Symptome. Daher kann nicht „ Asthma“ behandelt werden, sondern stattdessen das Muster oder das Syndrom.
Syndrom bzw. Muster besteht aus jeweils mehreren Symptomen. Das Symptom Asthma kommt somit bei verschiedenen Chinesischen Beschwerdebildern vor.
Aus westlicher Sicht werden folgende Erkrankungen unterschieden:
- Asthmatische Erkrankungen
- Nesselsucht, allergisches Ekzem, Neurodermitis
- Allergien gegen Pollen, Hausstaub und Tierhaare
- Autoimmunerkrankungen z.B. Thrombozytopenie
Diesen Erkrankungen können folgende Syndrome/Muster der Trad. Chinesischen Medizin gegenüber gestellt werden:
- Lungen-Qi-Mangel
- Milz-Qi Mangel
- Wind Hitze
- Wind Kälte
Dies bedeutet aber nicht, dass sich westliche Diagnose und das chinesisches Muster entsprechen. Asthma beruht auf einer Irritation der Immunabwehr. Das Abwehr-(Immun)system wird in der Chinessischen M edizin Wei-Qi genannt. Es ist in der Lunge entstanden und kreist als “Schutzschild” unterhalb der Haut bzw. Körperoberfläche. Bei Lungen-Qi-Mangel tritt in der Folge ein Wei-Qi-Mangel auf . Lungen-Qi-Mangel ist angeboren oder erworben. Wenn er erworben ist liegt dem Lungen-Qi-Mangel oft Milz-Qi-Mangel zugrunde.
Das Organpaar Magen/Milz ist daher bedeutend bei der Entwicklung von Asthma. Die Milz ist das wichtigste Organ in der Bildung von Qi (fälschlich oft als “Energie” übersetzt). Die Milz gewinnt das Nahrungs-Qi aus der Nahrung sowie den Flüssigkeiten. Das Nahrung-Qi ist die Basis für die Entstehung von Qi und Blut. Die Milz verteilt Qi im gesamten Körper. Bei Milz-Qi-Mangel kann die Milz Nähr-Qi nicht extrahieren und deswegen nur wenig weitertransportieren. Die Folgen davon ist Müdigkeit (v. a. nach dem Essen) und Schwächegefühl. Andere Symptome von Milz-Qi-Mangel Erschöpfung, Appetitmangel, Schwäche der Muskel, dünner- breiiger Stuhlgang, Blässe der Haut und Blähungen Meteorismus. Wenn zusätzlich noch ein Kältegefühl und kalte Extremitäten hinzukommen, nennt man dies einem Milz-Yang-Mangel. Wenn ein Milz-Qi-Mangels vorliegt findet mach die Zunge blass und gedunsen und es sind Zahneindrücke zu sehen. Puls wird als schwach und weich getastet bzw. beschreiben.
Der Lungen-Qi-Mangel hat auch die Symptome wie Hüsteln, Schwitzen tagsüber, Atemnot, Neigung zu Erkältungen und eine schwache Stimme. Zunge zeigt sich blass oder normalfarben, der Puls tastet man als leer, vor allem an der rechten vorderen Puls-Position.
Wenn das Lungen-Qi geschwächt ist, wird der Körper anfällig gegenüber der Wirkung der pathogenen Faktoren, wie Wind Hitze und Wind Kälte. Diese äußern sich z. B. in verstopfter bzw. laufender Nase.
Pathologie
Hauptgrund eines Milz-Qi-Mangels sind Fehler in der Ernährung, aber auch Emotionen wie Sorgen, Grübeln oder eine intellektuelle Überlastung, bestimmt Konstitutionen von Geburt an, diverse chronische Krankheiten, Mangel an Bewegung und Eindringen der krankmachenden, der sogenannten pathogenen Faktoren wie Kälte oder Feuchtigkeit von außen (z.B. durch spezielle Wetterbedingugen) oder von auch von innen durch die Nahrung, hier speziell Milchprodukte.
Therapieansätze
Um Asthma zu behandeln, kann das Lungen-Qi mittels Atmungsübungen – hier finden in der arabischen traditionellen Medizin viele Behandlungsmöglichkeiten – mit den Ziel eine besonders aufrechten Haltung, andererseits sollte die Milz die als Mutter der Lunge gilt mitbehandelt werden.
Akupunktur
Mittels Körperakupunktur werden die Punkte behandelt die bei den aufgetretenen Syndromen sinnvoll und wirksam sind.
Ohrakupunktur
An der Ohrmuschel findes sich im Sinne einer Repräsentationszone der gesamte Körper abgebildet. Abweichend von der sonst syndrombezogenen Akupunkturtherapie, stehen hier die in der Messung auffallenden Punkte im Vordergrund. Im Folgenden einige Punktkombinationen.
Ernährungsberatung
Bei der Ernährungslehre nach den 5 Wandlungsphasen werden Nahrungsmittel nach ihrem Temperaturverhalten (wärmend oder den Körper kühlend) eingeteilt. Auch Geschmack und Wirkrichtung der Nahrungsmittel spielen eine wichtige Rolle. Das bedeutet, wenn ein Patient zu viele Hitzezeichen besitzt, dann darf dieser Mensch nicht zusätzlich wärmende Nahrungsmittel konsumieren (z. B. Lammbraten, Rotwein, Pfeffersteak). Bei beginnender Erkältung (Wind Kälte) ist Glühwein eben besser als eine Wassermelone.
“Eine richtige/perfekte Diät” gibt es somit leider nicht. Es gibt daher nur eine an das jeweilige Disharmoniemuster angepasste Diät.
Wird die Milz durch sauer-kalte ( zum Beispiel Südfrüchte wie Orangen,Ananas) und feuchtigkeitsbildende Nahrungsmittel geschwächt oder durch umfangreiche intellektuelle Arbeit oder Sorgen negativ beeinflußt, wird die Nahrung nicht korrekt umgewandelt. Der Körper wird nicht ausreichend mit Energie versorgt, mit negativen Auswirkungen auf den Magen-Darm-Bereich und in der Folge Verdauungsstörungen. Durch die unzureichende Energie fühlt sich der Betroffene besonders nach proteinreichem Essen leichter müde. Da die Extremitäten ungenügend mit Qi versorgt werden, kommt es zu kalten Händen und Füßen.
Literatur:
Kirschbaum, B.: Atlas und Lehrbuch der Chinesischen Zungendiagnostik, Bd. 1, Verlag für Ganzheitliche Medizin Dr. Erich Wühr GmbH Kotzting, 2. Aufl. 1998
Maciocia, G.: Die Grundlagen der Chinesischen Medizin, Bd. 1 und 2, Verlag für Ganzheitliche Medizin Dr. Erich Wühr GmbH Kotzting, 1994
B. Temelie: Das 5 Elemente Kochbuch, Joy Verlag
Noack, M.: Arbeitsbuch Ohrakupunktur, akapit Verlag
Kü/Preuss/Freitag