Chinesische Syndrome | Muster der Gallenblase
Chinesische Syndrome | Muster der Gallenblase
Leere-Muster
Allgemeine Symptome bei Leere der Gallenblase B:
Muskelüberdehnung B
chronische Tendinose B
Atonie der Muskulatur B
eventuell paralytischer Ileus B
Dyskinese der Gallenblase bzw. Gallenwege B
mangelhafte Gallensekretion B
Leere der Gallenblase M / Gallenblasen-Qi-Mangel K W L B (entspricht Leber-Qi-Mangel K)
Symptome:
Schwindelgefühl M L
leichter Schwindel B
Nervosität M
Ängstlichkeit M K L W B
Schreckhaftigkeit M L W B
Unruhezustände L B
Reizbarkeit L B
Depressionen L B
Mutlosigkeit M K W
furchtsame Hemmung mit Entscheidungsschwierigkeiten L B
Fehlen von Eigeninitiative M K
mangelnde Entschlusskraft W
mangelndes Selbstvertrauen L
Planungsschwäche K
Seufzen M K L W B
Blässe L B
Erschöpfungszustand L B
blaß, leuchtendes Gesicht K
unscharfes Sehen M L
leichte Sehstörungen,wie verschwommenes Sehen B
Charakterbeschreibung: feiger, wehleidiger Schwächling K
Zunge:
blaß oder normal M K L
eher blass B
v.a. an den Rändern dünner, weißer Belag L B
Puls:
schwächlich M K L
schwach B
dünn L B
saitenförmig L B
Schlüsselsymptome:
Ängstlichkeit M W
Seufzen M W
Mutlosigkeit M W
mangelnde Entschlusskraft W
Schreckhaftigkeit W
Ätiologie:
hängt vom Charakter des Menschen ab allerdings haben soziokulturelle Faktoren einen großen Einfluss M
Erbanlage, Kindheitstrauma (Courage verloren) K
chronische psychische Belastungen B
Leber-Blut-Mangel B
Therapie:
Gallenblase stärken und wärmen M K / Leber- und Gallenblasen-Qi stärken/ Bei Gallenblasen Qi-Stagnation mit Schleim-Hitze: Hitze klären und Schleim auflösen, Gallenblasen-Qi klären und den Magen harmonisieren L / Tonisieren des Gallenblasen-Qi W / Nadeltechnik: tonisierend, Moxa kann angewendet werden M K L
Gb 40+ M K L
Le 3+ L
Bl 15 W
Bl 19+ L / Bl 19 W
Du 20 W
He 7 W
Gb 40- L / Gb 40 W
Gb 41 L
Pe 6- L
Le 2- L
Diätetik:
Nahrungsmittel, die zu bevorzugen sind: W
Nahrungsmittel, die das Qi und das Blut-Xue tonisieren W
Fülle-Muster
Allgemeine Symptome bei Fülle der Gallenblase B:
Muskelkrampf B
akute Tendinitis B
Spasmus der Muskulatur B
eventuell spastischer Ileus B
Gallenkolik und galliges Erbrechen B
Gallenstau B
Nässe-Hitze der Gallenblase M / Feuchte Hitze K / Feuchte-Hitze in der Gallenblase L B / Nässe-Hitze in der Gallenblase W
Symptome:
Schmerz und Distension im Hypochondrium M
Hitze und Schweregefühl in den Gliedern K
Schmerz und Spannungsgefühl oder auch kolikartiger Schmerz im Hypochondrium, vor allem rechtsseitig L
Schmerz und Spannungsgefühl im Hypochondrium B
kolikartiger Schmerz im rechten Hypochondrium W
Völlegefühl K
Fettverdauungsstörungen L B
Gelbsucht M
Ikterus L W B
Übelkeit M L B
Erbrechen M L B
Unfähigkeit zur Fettverdauung M
dunkelgelber, spärlicher Urin M
wenig dunkelgelber Urin L B
leichtes Fieber ganztags K
Fieber M L B
Durst ohne Verlangen zu trinken M
Durst ohne Trinkverlangen L B
Durst, will nicht trinken K
bitterer Mundgeschmack M L W B
Erbrechen bitterer Flüssigkeit und/ oder Gallensteine W
Zunge:
dicker, klebriger, gelber Zungenbelag, entweder beidseitig oder auf eine Seite konzentriert M
klebrig-schmieriger, dicker, gelber Belag, evtl. nur auf der rechten Seite L
schmieriger, dicker, gelber Belag B
Zungenbelag: schlüpfrig, gelb K
Zungenkörper: rot K
dicker, klebriger Belag nur auf der rechten Seite W
Puls:
schlüpfrig M K L B
schnell K L B
saitenförmig M L B
Schlüsselsymptome:
Schmerz im Hypochondrium M L B
Hitze und Schweregefühl in den Gliedern K
Völlegefühl K
Durst, will aber nicht trinken K
leichtes Fieber ganztags K
bitterer Mundgeschmack M
bitterer Mundgeschmack W
kolikartiger Schmerz im rechten Hypochondrium W
Ikterus W
dicker, klebriger Belag nur auf der rechten Seite M W
Erbrechen bitterer Flüssigkeit und/ oder Gallensteine W
Ätiologie:
häufig lang anhaltende Zorngefühle bewirken eine Stagnation des Leber-Qi und eine Implosion von stagnierendem Qi in Feuer M
übermäßiges Essen fetter Nahrung führt zu Nässe-Bildung, die sich mit Hitze vereint M
kann in tropischen oder subtropischen Gegenden durch klimabedingte Nässe-Hitze ausgelöst werden M
Feuchtigkeit hemmt Yang, Hitze frisst Yin K
feuchtheißes Ambiente K
Stau von feuchter Kälte K
Leber-Qi-Stauung mit Hitze-Entwicklung meist auf dem Boden lange angestauter Zorn- und Wutgefühle, die Hitze verbindet sich mit der Feuchtigkeit (entsteht durch übermäßiges Essen fettiger Nahrung) und führt zum Feuchte-Hitze-Syndrom L
Leber-Qi-Depression mit Hitze-Entwicklung meist auf dem Boden lange angestauter Zorn- und Wutgefühle, Hitze verbindet sich mit Feuchtigkeit (entsteht durch übermäßiges Essen fetter Nahrung) und führt zum Feuchte-Hitze-Syndrom B
klimabedingte Feuchte-Hitze-Invasion, zum Beispiel in den Tropen L B
Schulmedizinische Erkrankungen:
Cholezystitis K L B
Zystitis K
Cholelithiasis L B
Therapie:
Nässe und Hitze der Gallenblase beseitigen, den harmonischen Leber-Qi-Fluß fördern M / Feuchtigkeit auflösen, Milz stärken, Hitze entfernen; kein Moxa K / Feuchte-Hitze aus der Gallenblase entfernen, freien Leber-Qi-Fluß fördern L / eliminieren von Nässe-Hitze aus der Gallenblase W / Nadeltechnik: sedierend (außer bei Ren 12 und Bl 20) M
EX-Le 6 M L
Du 9- M L
Du 14 W
Di 11- M L / Di 11 W
3E 6- M L
Ren 12 M W / Ren 12+ K L
Gb 24- M K L / Gb 24 W
Gb 34- M L
Le 2- K / Le 2 W
Le 14- M L / Le 14 W
Mi 9- K / Mi 9 W
3E 6- L / 3E 6 W
Bl 19- M K / Bl 19 W
Bl 20 M W / Bl 20+ L
Diätetik:
schwarzer Tee L
Chicorèe L
Maisbarttee L
Sellerie L
Enziantee L
Mungbohnen L
Nahrungsmittel, die zu bevorzugen sind W:
Nahrungsmittel, mit kühlem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, mit kaltem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, die Hitze kühlen W
Nahrungsmittel, die Nässe umwandeln W
Nahrungsmittel, die zu vermeiden sind W:
Nahrungsmittel mit heißem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel mit warmem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, die Kälte beseitigen W
Nahrungsmittel, die Trockenheit befeuchten W
Achim Kürten der Leiter des Zentrums für Traditionelle Chinesische und Integrative Medizin am St. Hedwig-Krankenhaus Berlin, Studium der Humanmedizin an der Universität Köln von 1983-1990. Beginn der Facharztausbildung in der Inneren Klinik der Universität Köln bei Prof. Dr. med. Werner Kaufmann. 1991 Wechsel an die Charité in den Bereich Kinderchirurgie, ab 1992 Frauenklinik Charité. Facharztausbildung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Charité Frauenklinik, dort Tätigkeit bis 2001. Gründung des Zentrums für Traditionelle Chinesische und Integrative Medizin am St. Hedwig Krankenhaus Berlin.