Chinesische Syndrome | Muster des Dünndarms
Leere-Muster
Schwäche und Kälte des Dünndarms M / Dünndarm-Mangel-Kälte K/ Dünndarm-Schwäche mit Kälte L / Leere und Kälte im Dünndarm W
Symptome:
Bauchschmerzen M K L
milder, intermittierender, dumpfer Abdominalschmerz L
Verlangen nach heißen Getränken und nach Druck auf den Bauch M
Besserung durch Druck und Wärme auf den Bauch, Verlangen nach warmen Getränken L
Druck und Wärme angenehm K
laute Darmgeräusche K
Kälteobstruktion des Darms L
Borborygmen M
Blähungsgeräusche L
Diarrhö M K L
blasser, reichlicher Harn M K L
eventuell häufiger Harndrang L
ähnlich Milz-Yang-Mangel K
Bauchschmerzen besser durch Druck W
Zunge:
blaß M K L W
eventuell gedunsen L
weißer Belag M K L W
Puls:
tief (Chen) M K L
schwächlich (Ruo), kraftlos M K W L
leer (Xu) L
langsam (Chi) M K L W
Schlüsselsymptome:
Bauchschmerz M
Borborygmen M
Diarrhö M
Ätiologie:
übermäßige Einnahme von kalten und rohen Nahrungsmitteln M K
diese blockieren die transformierende Wirkung des Dünndarms M
bei Milzschwäche K
Unterfunktion des Dünndarms oder äußere pathogene Kälte L
attackiert den Dünndarm z.B. durch Verzehr von kalten und rohen Nahrungsmitteln L
Schulmedizinische Erkrankungen:
Kältediarrhö mit Borborygmen K
Diarrhö L
Meteorismus L
Malabsorption und Maldigestionssyndrom L
Therapie:
Dünndarm und Milz stärken und wärmen, innere Kälte vertreiben M L / Milz u. Dünndarm stärken, Yang wärmen K Nadeltechnik: tonisierend, Moxa sollte angewendet werden M W
Ren 4 W
Ren 6+ M K / Ren 6 W
Ren 12 W
Ma 39+ M K L / Ma 39* W / Ma 39- K
Ma 36+ M K L / Ma 36 W / Ma 36* K
Ma 35 W
Ma 37 W
Ma 25+ M L / Ma 25 W
Bl 20+ M K L / Bl 20 W
Bl 27+ M K L / Bl 27 W
Le 13+ L / Le 13 W
Mi 3+ L / Mi 3 W
Mi 4+ L
Diätetik:
siehe auch Diätetik bei Milz-Qi und Milz-Yang-Mangel L
Reis L
Huhn L
Thymian L
Lamm L
getrockneter Ingwer L
Walnuss L
Nahrungsmittel, die zu bevorzugen sind: W
Nahrungsmittel mit heißem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel mit warmem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, die Bauchschmerzen lindern W
Nahrungsmittel, die das Yang tonisieren W
Nahrungsmittel, die zu vermeiden sind: W
Nahrungsmittel, mit kühlem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, mit kaltem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, die das Yang sedieren W
Fülle-Muster
Fülle-Hitze des Dünndarms M K L / Dünndarm-Hitze W
Symptome:
psychische Unruhe M L
reizbar K L
Zungengeschwüre M L auch Mundgeschwüre (roter Rand und schmerzhaft) L
brennende Schmerzen im Mund L
Halsschmerzen M L
Schwerhörigkeit M
unangenehmes Gefühl und Hitzeempfindung im Thorax M
abdominaler Schmerz M/ Völlegefühl und Schmerz im Unterbauch L
Durst M L
Schmerzen bei der Miktion M/ brennende Schmerzen b. d. Miktion K / schmerzhafte Miktion W
spärlicher, dunkler Urin M W / auch stinkend, übelriechender K L / dunkelgelber konzentrierter übel riechender Urin L
häufiger, dringender Harndrang K L
Hämaturie M L
Dysurie L
verträgt weder Wärme (Hitzesymptom!) noch Druck (Fülle!) auf dem Unterbauch K/ Druck auf Unterbauch verschlimmert L
Bauchschmerzen plus Palpitationen W
Schlafstörungen W
Zunge:
rot mit geröteter und geschwollener Spitze M L
gelber Belag M L/ schmieriger Belag K
gelber Belag; Zungenkörper rot K
Puls:
schnell (Shuo) und überflutend (Hong) vor allem in der vorderen Position M K L
schlüpfrig (Hua) K L
Schlüsselsymptome:
abdominaler Schmerz M
Zungengeschwüre M
dunkler, spärlicher Harnfluß M
Bauchschmerzen plus Palpitationen W
Schlafstörungen W
dunkler, spärlicher Urin W
schmerzhafte Miktion W
Ätiologie:
lange anhaltende Probleme, z.B. große nervöse Ängstlichkeit M
vor allem psychischer Druck in Bezug auf die eigene Richtung im Leben M
häufig bei manischem Verhalten L M
unaufhaltsame Begierde, mehrere Projekte auf einmal laufen zu lassen, dadurch Verausgabung in vielen verschiedenen Richtungen L M
Wenn Besserung durch Akupunktur, dann sehr kreativ, produktiv, einfallsreich und meist künstlerisch aktiv M
Übergreifen von Herz-Feuer über Dünndarm auf Blase K
Kombinationen von feuchter Hitze in der Blase (Zystitis) und aufsteigendem Herzfeuer (Aphten) Ulzera an der Mundschleimhaut K
wie loderndes Herz Feuer L
Schulmedizinische Erkrankungen:
Zystitis K
Soorinfektionen der Mundschleimhaut und des Urogenitalbereiches K
Genitalinfektionen K
Harnwegsinfekt L
Dysurie L
Therapie:
Hitze und Feuer im Dünndarm beseitigen M K / Feuchtigkeit auflösen K/ Hitze aus Herz und dem unteren San Jiao ausleiten L / eliminieren von Hitze aus dem Dünndarm W / Nadeltechnik: sedierend, keine Moxibustion M K
Dü 2- M K L / Dü 2 W
Dü 5- M K L / Dü 5 W
Bl 27W
Le 2 W
He 5- M K / He 5 W L
He 8- M K L / He 8 W
Ma 39- M K L / Ma 39 W
Mi 10 W
Mi 9- L
Mi 6- L / Mi 6 W
Ren 3- L / Ren 3 W
Zystitis K: Mi 9-, Mi 6-, Ren 3-, Bl 28-
Diäthetik:
Nahrungsmittel, die zu bevorzugen sind: W
Nahrungsmittel, mit kühlem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, mit kaltem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, die Bauchschmerzen lindern W
Nahrungsmittel, die Durst stillen W
Nahrungsmittel, die Schmerzen beim Urinieren lindern W
Nahrungsmittel, die Hitze kühlen W
Nahrungsmittel, die zu vermeiden sind: W
Nahrungsmittel mit heißem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel mit warmem Temperaturverhalten W
Nahrungsmittel, die Kälte beseitigen W
Dünndarm-Qi-Schmerz M / Dünndarm-Qi- und Schleimstau K / Qi Blockade des Dünndarms L / Dünndarm-Qi-Stagnation W
Symptome:
zerrender, heftiger, akuter Schmerz im Unterbauch eventuell bis zum Rücken ausstrahlend M K L
Übelkeit K
Erbrechen K
in schweren Fällen: Ileus und Kot-Erbrechen K L
eventuell Kälte- oder Hitzesymptome K
Abdominale Distension M
Abneigung gegen Druck auf das Abdomen M K
Borborygmen M W
Obstipation L
Flatulenz M
Obstipation L
Bauchschmerz, der durch Blähungsabgang besser wird M
Hodenschmerzen M
heftig zerrende Bauchschmerzen im Unterbauch W
Obstipation W
Blähungen W
Zunge:
weißer Belag oder fettig gelber Belag L
weißer Belag M
schmieriger Belag (Schleim) K
Puls:
tief (innen/ Chen), gespannt (Schmerz), voll (Shi) M K L
saitenförmig (Xian) vor allem an den hinteren Positionen M
saitenförmig W
Schlüsselsymptome:
ein zerrender Unterbauchschmerz M
heftig zerrende Bauchschmerzen im Unterbauch W
Borborygmen M W
tiefer, saitenförmiger Puls M /saitenförmiger Puls W
Obstipation W
Blähungen W
Ätiologie:
übermäßiger Genuss kalter und roher Speisen, dadurch Störung der umwandelnden Funktion des Dünndarms M
Zorn, Frustration oder Groll M
Passagebehindernis (z.B.Parasiten) K
Milz- und Darm-Schädigungen durch verlangsamende Kälte K
Diätfehler: zu kalte, rohe Nahrung K
Diätfehler: Ansammlung von Darmparasiten L
Schulmedizinische Erkrankungen:
Dünndarmparasiten K
Ileus K
Invagination K
Abdominalkoliken mit Ileuszeichen L
akute Appendizitis L
Invagination L
Therapie:
Chirurgisch! Nur Notfallakupunktur- starke Stimulation! K/ das Qi im Unteren Erwärmer bewegen, die Leber harmonisieren M / Auflösen von Dünndarm-Qi-Stagnation W / Nadeltechnik: kräftig, ableitend, evtl. Elektrostimulation L / Nadeltechnik: sedierend, im Falle von Kältezeichen auch Moxibustion M / Qi- und Schleim Stau auflösen K / Funktion von Dick- und Dünndarm, Magen und Milz stärken K / Rückstände auflösen K / Blockade aus dem unteren der San Jiao beseitigen L / das Qi des Dünndarms bewegen und ihn durchgängig machen L / Cave: westliche Notfallmedizin beachten ggf. chirug. Konsulation o. Intervention L
Ren 4 W
Ren 6 M W
Ren 6- K
Ren 6 mit Gb 34 L K
Ren12 K
Gb 34 M K W
Le 1 W
Le 3 W
Le 13 M W
Ma 25 K L
Ma 25- K
Ma 27 M K W
Ma 29 M
Ma 37 L
Ma 39 M K W
Ma 39- L
Mi 6 M W
Le 3 M L
Ex-Le 7 L
L3- K
Ma 39- K
Ma 27- K
Ren 12+ K
Diäthetik:
Nahrungsmittel, die zu bevorzugen sind: W
Nahrungsmittel, die Bauchschmerzen lindern W
Nahrungsmittel, die das Qi regulieren bei Stauung des Qi W
Gebundenes Dünndarm-Qi M
Symptome:
heftiger Bauchschmerz M
Abneigung gegen Druck M
Distension des Abdomen M
Obstipation M
Erbrechen M
Borborygmen M
Flatulenz M
Schulmedizinische Erkrankung:
akute Appendizitis M
dieses Syndrom kann auch ohne Appendizitis auftreten M
Zunge:
dicker, weißer Belag M
Puls:
tief und saitenförmig M
Schlüsselsymptome:
plötzlicher,heftiger Bauchschmerz M
Obstipation M
Erbrechen M
tiefer,saitenförmiger Puls M
Ätiologie:
übermäßige Einnahme von kalten und rohen Nahrungsmitteln, diese blockieren die transformierende Wirkung des Dünndarms M
Therapie:
Obstruktion aus unteren Erwärmer beseitigen, das Qi des Dünndarms bewegen/ Nadeltechnik sedierend auch elektrostimulierend M
Ma 39 M
Extra-Punkt Lanweixue (liegt zwischen Ma 37 und Ma 36) M
Ren 6 M
Gb 34 M
Ma 25 M
Mi 6 M
Le 3 M
Wurmbefall des Dünndarms M W
Symptome:
Distension M
Bauchschmerzen plus Spannungsgefühl im Bauch W
Bauchschmerzen M
schlechter Mundgeschmack M W
fahle Gesichtsfarbe W
fahlgelbe Gesichtsfarbe M
Parasitenarten:
Spulwürmer (Askariden)
erbrechen runder Würmer
Bauchschmerzen
kalte Extremitäten
Hakenwürmer
Drang, ungewöhnliche Dinge zu essen
z.B. Erde, Wachs, ungekochter Reis, Teeblätter
Fadenwürmer
Afterjucken, Verschlechterung abends
Bandwürmer
andauernder Hunger
Schlüsselsymptome:
Bauchschmerzen plus Spannungsgefühl im Bauch W
schlechter Mundgeschmack W
fahle Gesichtsfarbe W
Ätiologie:
Kälte der Milz und des Darms, resultierend aus einer übermäßigen Einnahme kalter und roher Nahrungsmittel M
Therapie:
eliminieren von Würmern im Dünndarm W
Akupunktur nicht indiziert, sondern Einnahme von Arzneimitteln M
Akupunktur nicht indiziert W
Diätetik:
Nahrungsmittel, die zu bevorzugen sind: W
Nahrungsmittel, die Bauchschmerzen lindern W
Nahrungsmittel, die Gifte neutralisieren W
Nahrungsmittel, die Würmer töten W
Achim Kürten der Leiter des Zentrums für Traditionelle Chinesische und Integrative Medizin am St. Hedwig-Krankenhaus Berlin, Studium der Humanmedizin an der Universität Köln von 1983-1990. Beginn der Facharztausbildung in der Inneren Klinik der Universität Köln bei Prof. Dr. med. Werner Kaufmann. 1991 Wechsel an die Charité in den Bereich Kinderchirurgie, ab 1992 Frauenklinik Charité. Facharztausbildung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Charité Frauenklinik, dort Tätigkeit bis 2001. Gründung des Zentrums für Traditionelle Chinesische und Integrative Medizin am St. Hedwig Krankenhaus Berlin.